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admin
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« Antworten #2 am: 02. September 2004, 07:29:23 » |
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Doppelfunktion für Rainer Lisiewicz "Ja, Hausdorf könnte als Retter von Lok Leipzig in die Analen eingehen", bestätigte Lok-Trainer Rainer Lisiewicz auf Anfrage von MDR.DE, der ab sofort auch das Amt beim Landesligisten Hausdorf übernehmen wird. "Das bekomme ich unter einen Hut. Ich habe am Dienstag mit meiner Mannschaft (Lok) gesprochen." Der Kontakt sei bereits vor einigen Wochen zustande gekommen. "Als ich mich vor acht Wochen in der Presse zu Mockrehna äußerte (Lok liebäugelte mit Mockrehna, dass in Insolvenz ging), kam der Anruf aus Hausdorf. Das ist eine Chance, die mussten wir nutzen."
Spiele künftig im Plache-Stadion Am Mittwochabend wollen sich beide Präsidien und der neue Trainer treffen, um den Coup klar zu machen. Allerdings muss dann noch die Mitgliederversammlung dem Zusammengehen beider Vereine zustimmen. Sollte der Coup gelingen, würde der neu gegründete 1. FC Lok Leipzig in der kommenden Saison in der Landesliga Sachsen und im alterwürdigen Bruno-Plache Stadion spielen. Sollte Hausdorf, bisher neun Punkte aus drei Spielen, aufsteigen, winkt gar die Oberliga.
Auf den ersten Blick eine vernünftige Geschichte: Die einen brauchen Geld, die anderen eine höhere Spielklasse, ergo finden Not und Elend zueinander. Der zweite lässt tiefer blicken, erste Fusionsopfer erkennen.
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, Teil 1:
Von den aktuell in Liga elf aktiven Lok-Kickern werden maximal zwei, drei den Sprung in die Nach-Fusionszeit (nach Stand wird das die Landesliga sein) packen. Ist Undank auch bei der zum Kult stilisierten Loksche der Welten Lohn? "Nein", behauptet Coach Rainer Lisiewicz. "Ich hab« mit den Jungs gesprochen - da gibt es keine Probleme." Der Mann muss in diesen Tagen viel sprechen. Auch mit den Fußballern aus Hausdorf. Die erfuhren aus der Zeitung, dass ihr Klub sich und seine Spielrechte quasi vertickt, von 50 000 Euro ist die Rede. HSV-Schatzmeister Tino Stenzel sah sich nicht genötigt, das Personal einzuweihen. Im Übrigen sei die Fusion aus finanziellen die einzig gangbare Variante. "Die Alternative hieße Abstieg. Mindestens bis in die Bezirksklasse."
Der Mohr, Teil 2:
Wo man beim schnöde Mammon war, wurde auch gleich Trainer Jochen Kunath eingespart, vor die Tür der Vereinskneipe "Zum Anpfiff" gesetzt ("Zum Abpfiff" würde seit jener denkwürdigen Nacht von Montag auf Dienstag besser passen ...). Kunath ist mit dem Hausdorfer SV aufgestiegen, Kunath hat aus drei Landesligapartien neun Punkte geholt, Kunath ist angewidert. "Dass man die Fusionsgespräche hinter meinem Rücken geführt hat, ist ein Unding. Ein Jochen Kunath muss in den neuen Klub eingebunden werden. Aber vielleicht bin ich denen ja zu schlau."
Schatzmeister Stenzel tut das alles "sehr leid", Kunath sei "ein Erfolgstrainer", habe "einen guten Job gemacht". Wer erfolgreich und gut ist, wird im Muldekreis geteert und gefedert, der 59-jährige Übungsleiter soll geräuschlos, ohne Abfindung entsorgt werden. Kunath geht es "nicht ums Geld, sondern ums Prinzip". Zur Wahrung desselben wird ein Anwalt sorgen. Fast wäre es im Eifer des wilden Fusions-Gefechts in Vergessenheit geraten: Ein Nachfolger ist bereits gefunden - Herr Lisiewicz wird von Sonnabend an als Doppelagent fungieren, den FC Lok und den HSV coachen!Auch hier sieht der Inhaber mehrerer Sonnenstudios keine Probleme. "Die wenigen Überschneidungen sind zu lösen."
Die Leiden der jungen Hausdorfer:
Apropos lösen: Die Fußballer des Hausdorfer SV leiden unter Auflösungserscheinungen. Ausgelöst durch akuten Trennungsschmerz. "Die Mannschaft steht hinter Jochen Kunath", teilte Kapitän Ingmar Nehring gestern Abend mit. "Wir wurden durch die Ablösung unseres Trainers vor den Kopf gestoßen, warten sehr gespannt, was uns der Vorstand diesbezüglich mitteilen wird." Nach unseren Informationen spielen die Mannen um Nehring, mit dem Gedanken, den Sonnabend-Auftritt beim VfB Chemnitz sausen zu lassen.
Mal schauen, welche Wirkung das auf die Spieler hat :exclam:
[Editiert am 2/9/2004 von admin]
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